Friday, April 14, 2006

Nachgefragt

Für alle die meine Blog von Anfang an gelesen haben und sich nun fragen: „Was ist eigentlich aus Hilberts Experiment geworden?“ sei eine kleine Erklärung ausgeführt.

Aus dem Experiment der Schlafrhythmusveränderung ist natürlich nichts geworden. Dennoch bin ich, wie man, so denke ich, an meinen Beiträgen hier sehen kann, nicht ganz untätig. Auch wenn natürlich einige meiner Freizeitbeschäftigungen immer noch „in der Ecke liegen“, kommen mir doch immer wieder interessante Einfälle und Eingebungen, die es mir ermöglichen meine kreative Energie zu entfalten und ein Stück „Selbstfindung“ zu betreiben.
Ich habe vor allem gemerkt, dass die Umstellung des Schlafrhythmus zwar sehr interessant für die persönliche Entfaltung, aber für mich, als einen sehr weltgebundenen Menschen, schwierig umzusetzen ist.

Der Idealfall wäre natürlich zu schlafen, wenn man gerade müde ist oder Lust dazu hat. Das gilt auch für alle anderen Aktivitäten. Da ich nun aber einer „geregelten Arbeit“ nachgehe, bin ich doch an eine vorgegebene Arbeitszeit gebunden, um die herum sich meine restlichen Aktivitäten gruppieren. Zum anderen folge ich auch gerne dem Ruf der Musik, wenn es um meine Wochenendplanung geht. Clubs und Discotheken, mit interessanten Veranstaltungen gibt es en masse, selbst wenn man dafür etwas weiter fahren muss. Ich bin einfach gerne mit anderen, an der jeweiligen Musik begeisterten Menschen, zusammen und folge dem Diktat der Takte. Das aber ist nun ein anderes Thema.

Wenn man also könnte wie man wollte… Nein, natürlich würde eine völlig freie Zeitplanung ehr zum Müßiggang einladen, als zur Befreiung der Kreativität. Es würde wesentlich mehr Disziplin nötig werden.
Es ist also gut, wenn man einen Ablauf hat, auf den man sich verlassen kann, auch wenn er zum Großteil nicht zwingend ist. Die Möglichkeit zur Flexibilität genügt mir oft schon. So sind vieler meiner Freizeitaktivitäten so angelegt, dass ich sie auch mal ausfallen lassen oder verschieben kann. Einiges davon verschiebt sich natürlich, wie schon oben erwähnt, allzu oft „bis zur Unendlichkeit und darüber hinaus“.
Aber ich bin fest davon überzeugt, und daher kommt dann auch mein nachstehender Schluss, dass sich die Dinge von selbst priorisieren, also in den Vordergrund treten und sich bemerkbar machen, wenn es nötig oder „an der Zeit“ ist.

Letztlich ist es doch so, dass die Entfaltung der persönlichen Kreativität ausschließlich im „Hier und Jetzt“ stattfinden kann. Man braucht dazu keinen besonderen Zustand herbeiführen, der womöglich erst „in der Zukunft“ erreicht wird. Man muss es nur ein wenig zulassen und achtsam sein, dann fließt die Energie, ganz von selbst, durch die entsprechenden Impulse, in unsere persönlichen Fähigkeiten. Ein wenig Experimentieren schadet natürlich auch nicht, besonders dann, wenn sich dadurch latent vorhandene Fähigkeiten zu voller Blüte entfalten können.
So heißt es zwar „Schuster bleib…“, aber das bedeutet ja nicht, dass der Schuster nur noch Schuhe machen soll. Er sollte natürlich weiterhin Essen, Trinken, seine Kinder großziehen, im Schützenverein den Vorstand geben, usw. Vielleicht erweist er sich ja als der bessere Schützenvereinsvorstand und lässt irgendwann das Schustern ganz sein.
Die Wege sind sehr vielfältig, jeder kann seinen Persönlichen gehen und dadurch sich selbst finden und „die Wahrheit verwirklichen“, oder auch nicht…

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