Anfang Februar 2007, Sonntagmorgen 6:30 Uhr.
Auf dem Nachhauseweg von der nächtlichen Arbeit traue ich meinen Augen nicht. Das Thermometer im Fahrzeug zeigt 2° Celsius über null. Den Tag und die Nacht über hatte es geregnet. Außer ein wenig Nässe auf der Straße macht der Winter, den die Menschen in unseren Breiten schon im November des letzten Jahres abgeschrieben hatten, keine Anstalten auszubrechen.
Doch was war das. Auf Autobahnen und Landstraßen kommen mir konstant Räum- und Streufahrzeuge entgegen. Mit einer Inbrunst, als würde es seit Tagen gefrieren und schneien, wird Tausalz in hohem Tempo und in riesigen Massen über die Straße verteilt. Was ist passiert? Kommt der Winter doch noch? Ein Blick in die Wettervorhersage zeigt: Nein, Temperaturen zwischen 3 und 0° und tagsüber kaum Niederschlag bei 3 bis 6° - geschweige denn Schnee.
Scheinbar gilt jetzt da der Winter zumindest kalendarisch dem Ende entgegen geht die Devise: "Das Salz muß weg!" Natürlich kann man sich vorstellen, daß die riesigen Lagerhäuser der Straßenmeistereien bis zum Bersten gefüllt sind. Gab es doch in den letzten Jahren in Deutschland auch schon Winter, in denen im Februar, als es noch einmal so richtig los brach, das Streusalz knapp wurde.
Wohin also mit dem Zeug? Ganz einfach: Dahin wo es hingehört - auf die Straße! Und wenn der Winter nicht zu uns kommt, kommen wir eben zum Winter. Oder wir spielen Winter. Präventivschlag nennt man das dann wohl. Ob es allerdings präventiv bis zu nächsten Winter wirkt ist unklar. Während also die Unmengen von Salz unter meinen Reifen vom Regenwasser in die Straßengräben gespült werden, frage ich mich: Wo waren diese ganzen Fahrzeuge eigentlich am letzten Wochenende?
Da hatte nämlich der Winter kurzfristig und mit letzter Kraft versucht, sich ein Stelldichein zu geben. Es schneite am Freitagnachmittag und am Abend dicke Flocken, sodaß es einem richtig winterlich ums Herz wurde. Jedoch ein Räumfahrzeug war nicht zu erblicken. Weder in meiner Heimat Kulmbach, noch Richtung Bayreuth, noch auf der Autobahn Richtung Bamberg. Ich hatte schon vermutet, die Lastwagen seien verkauft worden, nachdem ja nach dem "Herbststurm im Januar" von den Medien verkündet wurde, wir bekämen nie wieder einen richtigen Winter. Vielleicht nach Amerika, woher wir ja nicht nur Sprache, Kleidung und Kultur importieren, sondern wohin neuerdings auch unser Klima exportieren.
Mit über einer Woche Verspätung, und der Schnee war ja bereits letzten Sonntag wieder vollständig hinweggetaut, kamen also die Streufahrzeuge und versalzten mir die Suppe so kräftig, daß ich schon den ganzen Tag nur am Trinken bin. Bitte versteht mich nicht falsch. Ich möchte die Leistungen und den Einsatz derer, die sich bei widrigen Wetterverhältnissen und meist des Nachts in diese Kisten setzen und räumen und streuen, keinesfalls herunterspielen! Nein, ich profitiere sogar sehr gerne von diesen Diensten, ermöglichen sie es mir doch gerade am Wochenende, meine Vergnügungsfahrten zu unternehmen, auch wenn der Winter über uns hereinbrechen sollte. Dafür danke ich auch recht herzlich!
Nun frage ich mich aber trotzdem, und dies ist mir schon bei jahrelanger Beobachtung aufgefallen, was in den Köpfen der Einsatzplaner dieser Dienste vor sich geht. Immer dann, wenn es beginnt zu schneien sind sie nicht zu sehen und wenn es, wie in dieser von mir erlebten Situation, nicht konstant eine Woche weiter schneit, treffen sie, wenn sie dann endlich auf dem Bock sitzen, nur noch auf nasse Straßen, wie sie auch in jeder anderen Jahreszeit zu erleben sind und beileibe nicht der Behandlung durch Tausalz bedürfen.
Apropos Klima. Die UN hat eine Studie beauftragt, deren Ergebnis jetzt vor kurzem veröffentlicht wurde. Die „unabhängigen Institute“ haben festgestellt, daß sich unser Klima wandelt. Ja, stellt euch das mal vor! UNSER Klima wandelt sich. Einfach so, ohne uns zu fragen. Frechheit! Ich weiß zwar immer noch nicht, was daran besonders sein soll, denn schließlich tut es das seit rund 4,6 Milliarden Jahren (seitdem existiert die Erde nämlich angeblich), dennoch ist dieser „Klimawandel“ heutzutage in aller Munde.
Irgendjemand hat das Gerücht in die Welt gesetzt, diesmal wären wir daran schuld. Ja, wir! Der Mensch! Wie schon angedeutet, kann aber eigentlich die Lebensdauer eines einzelnen Menschen oder meinetwegen auch die gesamte Existenzzeit unserer „überlegenen Art“ nur als Furz in der Geschichte der Erde betrachtet werden. Haben wir, dieser Theorie folgend, doch gerade höchstens eine handvoll der „kurzfristigen Klimaschwankungen“, welche sich in ihrer Dauer zwischen einigen Jahrzehnten und hunderttausend Jahren erstrecken, des aktuellen Eiszeitalters (seit ca. 2,6 Mill.J.) in dem wir uns bewegen, miterlebt. Wie kommen wir also dazu, so vermessen zu behaupten, wir wären für einen Klimawandel verantwortlich? Ganz klar, die Behauptung entspringt unserer Angst. Die Angst des Menschen, als wertvollstes Individuum der Schöpfung bzw. des darwinistischen Zufalls in dem wir uns gefangen sehen, nicht überleben zu können.
Die Frage, warum wir als Art eigentlich so dringend überleben wollen, daß wir diese Eigenschaft sogar mit dem darwinistischen Prinzip auf alle anderen Lebensformen dieser Erde projizieren, würde jetzt wohl zu weit führen. Fakt ist jedenfalls, dass wir Angst haben. Zwar würden wir liebend gerne selbst ewig leben, also jedes Ego für sich, aber da das ja unseren direkten Beobachtungen zufolge nicht möglich ist, muß es eben die Art sein, die gefälligst zu überleben wollen hat!
Nun bin ich aber ja kein Anhänger der üblichen Evolutionstheorie, weder der des Menschen, noch der der Erde und der des Universums. Eigentlich ist es ja vielmehr so, daß die Menschen sich ihre Welt selbst erschaffen. Jeder für sich persönlich seine Kleine und wir alle gemeinsam die große Ganze. Nun kann ich in den letzten Jahren die Menschen dabei beobachten, wie sie sich ihre ganz persönliche Klimakatastrophe zusammenzimmern. Sei es das Gerede über das Ozonloch und den Zusammenhang mit FCKW und CO2-Ausstoß oder die diversen Katastrophen-Produktionen, die kranker Hirne amerikanischer Regisseure entspringen und damit ihren Teil zu allgemeinen Massenhysterie rund um unser Klima beitragen.
Die neu gefundene „Mission“ des amerikanischen „Wäre doch so gern Präsident geworden.“ Bush-Wahlskandalverlierers Al Gore sei davon ausdrücklich nicht ausgenommen. „Dieser Mann verändert das Klima“ titelt „Die Zeit“ in 06/2006. Und genau das tut er auch. Mit seiner „Aufklärungskampagne“ über den Treibhauseffekt und den Klimawandel reiht er sich nahtlos in die Reihe der Hollywood-Produktionen über Stürme, Tsunamis, Eiszeiten durch Abriss des Golfstroms und anderer Weltuntergangsszenarien ein. Mit solchen Aktionen bläut man den Menschen Glaubenssätze ein, die sie mittelfristig zu materialisieren neigen. Die direkten Auswirkungen sind deutlich spürbar, wenn ein „Experte“ im Radio, kurz nach dem „Orkan Kyrill“ zum Besten gibt, daß wir uns „auf jeden Fall“ darauf einstellen müssten, dass „solche Unwetter uns ab jetzt regelmäßig heimsuchen“ werden. Dabei vergißt der Mann scheinbar, daß alle Paar Jahre nun mal ein größerer Sturm über Europa fegt und das wahrscheinlich schon sehr lange. Daß solch ein Sturm auf den Herbst beschränkt sein sollte, interessiert eben diesen wahrscheinlich herzlich wenig.
Es ist also nichts weiter Bedrohliches in unserer aktuellen Wettersituation zu finden. Weder in dem ausbleibenden, dafür in Amerika wütenden Winter, noch in einem Sturm, der zu Beginn des Jahres über Europa fegt und auch nicht im Schmelzen der Gletscher und Polkappen, wenn wir uns am Ende eines Eiszeitalters, das sich per Definition auf eben diese Vereisung der Pole bezieht, befinden sollten.
Das für mich erschreckende ist viel mehr, mit welcher rasenden Geschwindigkeit sich die „Wetterwarnung“ oder vielmehr das von den Medien daraus erzeugte Spektakel in Deutschland verbreitet hat und wie sich auch tiefergehende negative Glaubenssätze in den Köpfen der Menschen dauerhaft festzusetzen scheinen. Die einzigen Menschen, die aktuell dagegen vorgehen sind dummerweise die, die diesbezüglich momentan als „die Bösen“ auf der Welt gelten, nämlich die amerikanischen Öl-Kapitalisten. So hat ein, wie es so schön heißt, ExxonMobil- und „Bush Administration“-nahes Institut diese Woche eine Meldung in die ganze Welt verschickt, daß dem Bericht der UN entscheidende Fehleinschätzungen zugrunde liegen würden.
Daß es diesen sicher nicht darum geht, gegen die negativen Glaubenssätze der Menschen anzukämpfen, ist offensichtlich. Es scheint wohl doch nur ums Image der Ölindustrie zu gehen und damit wie immer um deren eigenen Geldsack, der durchaus noch dicker werden sollte, solange das Öl noch reicht. Das Gerücht darüber, daß uns in absehbarer Zeit das Erdöl ausgehen würde, ist ebenso ein hervorragendes Beispiel dafür, wie solche negativen Glaubenssätze entstehen, Verbreitung finden und sich letztlich zu materialisieren drohen.
An meiner Kritik darüber und meinem Hinweis darauf, daß wir unser eigenes Ende inszenieren, ist, abgesehen von einem eingeschworenen Kreis von Menschen, der sowieso daran glaubt, scheinbar niemand interessiert. So bleibt mir doch nur die mitleidige Beobachtung des Szenarios mit dem Wissen, daß es so einfach wäre es zu ändern, eine „goldene Zukunft“ herbeizuführen, statt dem dunklen Untergang, mit dessen Heraufbeschwörung ich mich mittlerweile täglich konfrontiert sehe.
Wie wir diese Misere umgehen können, davon will ich euch das nächste Mal erzählen.
Aber laßt euch etwas Tröstliches gesagt sein: Selbst bei einem Untergang des Bezugssystems „Erde“ ist nichts verloren, denn wir alle erhalten unendlich viele weiter Chancen, das Prinzip, das dieser Welt und unserer Psyche zugrunde liegt zu erforschen und zu erkennen. So wird vom Strom des Bewußtseins „unser Ende“, die Menschheit oder vielleicht auch nur jeder einzelne bei seinem persönlichen Tod hinweggewaschen werden, wie das Tausalz unter meinen Autoreifen im Frühling und sich als kristalline Essenz im Straßengraben des Lebens wiederfinden.
„Leben ist tödlich! – Aber das macht nichts.“