Sunday, December 18, 2005

Hypercomm

----- Begin Hypercomm -----

- Ich will loslassen, doch es gibt Gründe, die mich daran hindern. -

"Wollen" ist das Gegenteil von "Loslassen". Wie soll man denn bitte "loslassen wollen" können? Auch "Gründe" stehen "Loslassen" entgegen. Loslassen ist grundlos und das Ende des Willens.

- Ich bin mir einer Entscheidung nicht sicher. Aber das wird die Zeit zeigen. -

Entscheidungen sind immer gut. Egal, wie man sie trifft. Der Akt an sich ist wichtig. Alle Optionen verschwinden, sowohl vorher als auch hinterher, im Dunstkreis des "hätte / wäre / wenn". Soll heißen, man kann sich immer vorher oder gerade hinterher ausmahlen, wie diese oder jene Option sich entwickelt (hätte). Das kann man nun nicht nur, nicht mit Bestimmtheit sagen, sondern es ist ganz und gar unmöglich. Es gibt nur einen Lebensweg auf dem man geht, Abzweigungen sind nur "virtueller Natur". Sobald man einen Weg gewählt hat, sind sie verschwunden. Manch einer mag sogar behaupten jene Kreuzungen und Gabelungen wären nur in unserem Kopf und unser Karma zeichnet den Weg, also unsere Aktion erzeugt Karma und Karma erzeugt Aktion.
Zweifel sind also nicht angebracht. Du bist der Architekt Deiner eigenen Welt!

- an KB22 12/05 -

----- End Hypercomm -----

Tuesday, December 13, 2005

Wintertränenbimsstein

Schweigend lege ich,
Die Tränen, die ich um meiner Selbst weine,
in die Schale des großen Mitleids.

Hoffe auf Erlösung,
ob der Schwächen, die mein Geist hat.
Die Schwäche, die mein Geist ist.

Wenige Schreie nur,
dringen an mein Ohr.
Durch mein Ohr in meine Seele.

Außen gibt es viel,
Innen ist es schwer.
Bimssteingeruch durzieht die Luft.

Kein Unterschied,
kein Leiden mehr in der großen Leere.
Nicht Vergänglichkeit, nur ganz sein!

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*lach* Ich bin doch ein Grufti!

Saturday, November 26, 2005

unbekümmert

Die Welt geht zugrunde. Unbekümmert höre ich Nachrichten aus aller Welt, doch sie berühren mich nicht.
Was ist es wohl, das mich so weit weg bringt, vom so genannten "Zeitgeschehen"? Interessant ist für mich nur, was sich in meiner nächsten Umgebung abspielt, was von sich aus auf mich zukommt oder was ich mir selbst konstruiere.
Ja, das tue ich reichlich: Konstruieren.
Meist hängt der Geist in der Vergangenheit. Zumindest dann, wenn er nichts Besseres zu tun hat. Gibt es interessante rezeptorische Meldungen der fünf Sinne, ist der Geist auch schnell dort. Manchmal hüpft er auch in die Zukunft. Konstruiert aus "Vergangenheit" und "Gegenwart" eine mögliche, oder vielmehr wünschenswerte "Zukunft".

Das was wir unsere Vergangenheit nennen, ist, wie ich immer öfter feststelle, das, was wir aus unseren Erinnerungen bauen. Wir fügen ständig neues hinzu, lassen weg, vergessen, verdrängen, modifizieren und erzählen diese Geschichten dann immer und immer wieder. Entweder uns selbst, oder jedem, der sie hören will - oder auch nicht.
Die Vita der Menschen setzt sich aus den immer gleichen Erzählungen zusammen. Weniger Daten oder Fakten sind für unser erzähltes Leben ausschlaggebend, als mehr die Art, wie wir uns erinnern.

Der Denker in mir, wie schon oben beschrieben, hat jedenfalls keine Ruhe.
Der Buddhismus erzählt die Geschichte von wilden Affen, der zwischen zwei Palmen umherhüpft und dabei laut schreit. Der Mann sitzt unter dem Baum und tut nichts. Beobachtet nur ruhig seinen Atem. Schenkt dem Affen keine Beachtung. Langsam wird der Affe neugierig, wird ruhiger, kommt vom Baum herunter und setzt sich still neben den Mann.
Dann verschwindet der Affe, die Palmen verschwinden und der Mann ist nicht mehr. Die Grenzen lösen sich. Die Szene wird vollkommen präsent.
Das ist dann die vollständige Verwirklichung des "Hier und Jetzt", der reine Augenblick. Satori, die Verwirklichung der Buddha-Natur.

Obwohl uns dieser Zustand so nahe ist, dass kein Blatt Papier zwischen uns und den Augenblick passt, ist es so unglaublich schwer dort hinzukommen.
Meine Motivation zu sitzen, ist momentan gleich Null. Lediglich eine Art von "schlechtes Gewissen" erinnert ab und zu an den in mir herrschenden Wunsch, mich in der Praxis des Zen zu üben. Mein Kissen liegt verstaubt in der Ecke. Der Winter hat mich erwischt. Nicht dass ich mich schlecht fühlen würde; nein, es geht mir hervorragend. Ich werfe mich voller Freude und Bewusstsein in all die Dinge, die ich eigentlich lassen will. Der Bauch ist voll, der Alkohol wirkt, das Nikotin betäubt, die Party tobt, der Rubel rollt. Weihnacht, ich komme. Toll das! - oder auch nicht.

Wednesday, November 16, 2005

mushouyagi fragt sich, was das alles soll

Die Welt ist schon recht seltsam. Jedenfalls die, in der ich mich bewege. Es läuft alles in ganz seltsamen Kurven. Alles ist irgendwie verbogen und gehört doch zu einer erkennbaren Einheit. Es ist wohl die Wahrnehmung, die diese Verzerrung veranlasst. Wie durch eine Brille mit zu starken Gläsern.

Manch einer behauptet, Realität sei die Schnittmenge unser aller Wahrnehmungen. Andere sagen, Realität IST und wir nehmen nur wahr.
Es gibt noch unzählige andere Theorien über das Ding, das wir Realität nennen.

Doch da ist kein "Ding". Es ist nicht existent.
Realität ist unser latenter Hang zur Diffenzierung. Alles hat seine eigene Realität und doch ist nichts davon vorhanden, wenn die Unterscheidung endet.

(Vermerk ins Gedächtnis: Weniger Bücher über ZEN lesen ;-)

Die Welt lässt sich auch sehr bewusst verbiegen, lässt sich stark verändern. Weit mehr als wir es gemeinhin für möglich halten würden, nehmen wir Einfluss auf die uns umgebende Welt. Man kann sich durch reine Willenskraft oder bestimmte Technik in eine vollständig andere Realität dauerhaft versetzen. Die Esoteriker nennen das "Switching". Meist jedoch laufen die Veränderungen unbewusst an uns vorbei, wir nehmen nur das Ergebnis wahr und glauben, wir hätten damit nur sehr wenig zu tun.
Wir sind einer konsistenten Realität sehr zugetan. Wir finden es einfach entspannender im gleichen Bett, im gleichen Haus, in der gleichen Stadt, im gleichen Land, auf der gleichen Erde, im gleichen Universum, in der gleichen Dimension und mit den gleichen Rahmenbedingungen morgens wieder aufzuwachen.
Doch nichts davon ist mehr oder weniger "real" als ein günes Monster auf Beta-Zentauri, das lieber an der Decke geht als auf dem Boden.
Das liegt nun weniger daran, dass wir alle verrückt wären und uns das hier alles nur "zusammenspinnen" würden. Es liegt in der Natur des Geistes, der untrennbar mit allem verbunden ist. Letztlich könnte man nur den sogenannten Augenblick als real bezeichnen, das "Hier und Jetzt". Das ist der Punkt, an dem alles in sich zusammenfällt, Eins ist mit der ursprünglichen Existenz und keine Unterscheidung mehr zulässt. Alles andere ist Vergänglich und letzlich leer.

Es ist mir eine Freude in dieser Welt zu leben und es ist mir ein Bedürfnis den Punkt zu erreich. Zu Verwirklichen, wozu wir alle veranlagt sind, um Zurückzukommen zur wahren Freiheit, die nur IST.

Tuesday, November 08, 2005

Wieder zurück...

Hatte mich, in den letzten zwei Wochen, mein Terminplan und meine Motivation daran gehindert, die nächtliche Zeitverlagerung durchzusetzen, konnte ich jetzt wieder einen Weg zurück finden.

Vergangenes Wochenende erteilte mir ein erfahrener Lehrer eine intensive Einführung in die Vipassana-Meditation, wie sie in der Theravada-Tradition geübt wird. Ein sehr anstrengendes, aber auch lehrreiches und erbauliches Erlebnis, das mir einen erweiterten Einblick in Meditationstechniken erlaubt. Danke dafür an Kornel!

*gasshou*

Thursday, November 03, 2005

Und Buddha sprach...

Das "Palikanon" genannte, umfassende Standardwerk des südlichen Buddhismus (Hinayana bzw. Theravada; kleines Fahrzeug), ist mit dem Titel "Tipitaka" ("Dreikorb") überschrieben.
Es enthält die, um ca. 80 v.u.Z. schriftlich niedergelegte, offizielle Lehre des Theravada-Buddhismus ("Schule der Ältesten") und ist in drei Hauptkapitel unterteilt:
1. Vinaya Pitaka, Der Korb der Ordens Regeln
2. Sutta Pitaka, Der Korb der Lehrsätze
3. Abhidhamma Pitaka, der Korb der Höheren Lehrreden

Der 2. Teil umfasst die überlieferten Lehrreden Buddhas.

Auf der Seite palikanon.com/ findet sich eine umfassende Übesetzung, aus verschiedenen Quellen, in die Deutsche Sprache.
Bei weitem nicht vollständig, ist diese Seite doch eine höchst interessante Quelle, da zusätzlich etliche Sekundärliteratur frei zur Verfügung gestellt wird.

Monday, October 31, 2005

Herbst again

Als hätt ich drei Jahr nicht geatmet,
saug ich ein die kühle Luft.
Trifft auf angestaute Triebe,
erfrischt die Seele, Körper/Geist.

Auch die Sonne lässts noch scheinen,
Blätter fallen mir aufs Haupt.
Getrieben an vom Wind der Winde,
der das Denken ostwärts treibt.

Letzte Blüten stehen forsch,
an dem roten Rosenstrauch.
Bald wird sie der Winter decken,
schlafen lassen, wenn es schneit.

Thursday, October 27, 2005

"Buddhipedia"

Mittlerweile hat sich auf wikipedia.de, dem grundsätzlich sehr zu empfehlenden, freien Enzyklopädie-Projekt, eine stattliche Ansammlung von Informationen über den Buddhismus in allen Formen entwickelt.

Das "Portal Buddhismus" bietet sowohl für Neulinge und Interessierte rudimentäre Informationen, als auch tiefergehende Abhandlungen für Buddhisten in deutscher Sprache.

Hilbert the ...

Hilbert the darkHilbert the dark


Hilbert the poseHilbert the pose

Hilbert the smileHilbert the smile

Photos von Marry A. Mueller für subKULTur.com @ TopAct Zapfendorf, 2005

Monday, October 24, 2005

Mitleid

Ich weine um die Welt.
Zum ersten Mal wurde mir echtes Mitleid bewusst. Nicht nur Mitgefühl oder der Wunsch jemandem zu helfen. Nein Mitleid in seiner ganzen Härte berührt mich.

Wie geht es Dir? Bist Du mit Deinem Leben grundsätzlich zufrieden?

Das Meer ist tief und allumfassend, die Wellen, die sich permanent auftürmen, um im selben Augenblick wieder zu vergehen, tanzen auf der Oberfläche.

Unser Leben ist nicht anders. Damit meine ich nicht nur die Wellen, die unser Leben täglich schlägt, unsere Gemütszustände, die ständig wechseln. Unser Leben besteht auch aus der Tiefe des Meeres - aus einem Grundton.
Dieser Grundton scheint mir bei vielen Leuten verstimmt. Sie nehmen diese Verstimmung nicht einmal wahr, machen allerhand „äußere Umstände“ und andere Personen für Ihre Probleme verantwortlich und leiden vor sich hin.

Man sollte versuchen seinen Grundton zu spüren. Wie geht es Dir? Bist Du mit Deinem Leben grundsätzlich zufrieden?

Wenn Du eine Verstimmung Deines Grundtones spürst, musst Du handeln. Suche Dir (D)einen Weg und geh ihn.

Ein Versuch den unverstimmten Grundton zu beschreiben, ist die uralte Silbe „AUM“.

Das Ende der Unterscheidung

ToM schrieb in einem Kommentar zum Beitrag „Angehalten?“: „Daraus resultiert die universelle Lüge, dass Stillstand der Tod ist. Vielleicht ist er ja der eigentliche Anfang.“

Ja, der Stillstand, den gerade die moderne Welt so verteufelt ist das eigentlich Ziel. Weniger der Anfang, als mehr das „nach Hause kommen“ – die Einswerdung mit der Ganzheit – die Erleuchtung.
Doch wie sollte ein Stillstand ohne Bewegung existieren.
Das „etwas Besonderes sein wollen“ der Menschen funktioniert nur, wenn man eine Unterscheidung zum Banalen schafft, von dem sich „das Besondere“ abhebt. Die Unterscheidung ist die alleinige Ursache für alle Probleme des Zusammenlebens und auch für die des persönlichen Lebens.
Es sollte also nicht der Eindruck entstehen, dass wer einmal die Welt angehalten hätte, nie mehr in die Bewegung, die unsere Welt darstellt „zurückkehrt“. Bewegung und Stillstand setzen sich fort. Jedes Einzelne als vollständiger Zustand, dem man nichts wegnehmen und nichts hinzufügen braucht.
Das was endet, wenn man einmal die Welt angehalten hat, ist die Unterscheidung!

Daraus erwächst die Erfahrung des „Nicht-getrenntseins“ aller Dinge.
Kein Körper – kein Geist – kein Ich – kein Buddha

Tuesday, October 18, 2005

die schönen Dinge - melancholische Betrachtung

Da sollte man doch denken, dass diese (vorher beschriebene) Einsicht nun zur direkten Lösung des Problems führt. Aber so einfach machen wir es uns nun mal nicht.

Das Prinzip steht klar vor uns: Loslassen!
Die Dinge einfach so sein lassen, wie sie sind. Nichts wegtun und nichts hinzufügen. Einfach alles fließen lassen. Nicht festhalten und auch am „Nicht-Festhalten“ nicht festhalten. Das führt zu jener Ganzheit, die die Erleuchtung selbst ist.
Der unterscheidende Geist hindert uns daran, dies zu tun. Das Ego will immer neues Futter, will sich nicht nur satt essen, sondern einen richtig fetten Bauch anfressen. Alles will bewertet, eingeteilt und abgewogen sein. Pro und Kontra, Oben und Unten, Ganz oder gar nicht.
Ja wir schaffen es nicht einmal uns neutral auszudrücken. Sprache unterscheidet, polarisiert, begriffsdefiniert. Denken unterscheidet. Jeder Versuch sich auf einem Blatt Papier neutral auszudrücken, würde mit einem unbeschriebenen Blatt enden. Mir fiele jedenfalls kein Satz ein, der nicht unterscheidend wäre.
Die wenigen leuchtenden Beispiele für eine ganzheitliche Ausdrucksweise liefert der Buddha und die Bodhisattvas selbst:
1. Einst fragte ein Mönch Zen Meister Joju: "Hat ein Hund Buddha-Natur?" Joju antwortete: "Mu" (nichts)
2. Buddha lehrte am Geierberg. Er hob eine Blume auf, die ihm ein Mann geschenkt hatte und zeigte sie wortlos den Anwesenden. Ein Schüler des Buddha, Mahakasyapa, lächelte.

Ich betäube mich so gern und je klarer meine Welt wird um so mehr drängt sich der Wunsch nach Betäubung auf oder wird vielmehr eben auch klarer erkennbar. Ich habe ein Verlangen nach Selbstzerstörung. Jede dieser Betäubungen lässt mich letztlich doch unbefriedigt zurück. Denn wenn man nicht mehr dort ist, sind sie wie ein hohler Raum, all diese „schönen Dinge“.
Wo findet man den Abstand und was ist Mitleid gegenüber einem selbst?

Angehalten?

Nicht, dass der Eindruck entsteht, meine Welt würde sich nicht weiterdrehen. Sie dreht sich, bunter und schneller als je zuvor. Sie zeigt mir natürlich auch ihre hässlichen Seiten.
Meine Empfindlichkeit ist ziemlich hoch. Ich kann nicht mal in den Supermarkt gehen ohne die Leute zu hassen.
Irgendwie fehlt mir der Abstand zum Rest der Welt. Da mir eine gewisse Klarheit zuteil wird, reflektiere ich mich und meine Umwelt auf eine sehr intuitive Weise. Ein Blick reicht aus um ganze Lebensgeschichten in den Gesichtern der Menschen zu erkennen. Dabei ist mir "Mitleid" immer noch ein Fremdwort. Ich kann sie nicht leiden, die "Konsumenten". Ja, sie konsumieren. Und zwar alles, was ihnen ein wenig Betäubung verschafft, vor der Wirklichkeit. Fernsehen, Essen, Alkohol, Drogen, Musik, Bücher und letztlich auch den Konsum selbst.
Immerhin habe ich mittlerweile schon erfahren, dass die Welt ein großer Spiegel ist, und dass ich natürlich auch alle diese Dinge praktiziere.
Nicht, dass es mir nicht auffallen würde. Es ist mir sogar sehr bewusst. Dabei denkt sich mein Kopf dann: "Ich bin schon mit meinem eigenen Leid genug beschäftigt. Warum muss ich mir auch noch das der Anderen ansehen?"

Schlussendlich sind es, bei genauerer Betrachtung, dann doch meine eigenen Unzulänglichkeiten, die ich in den Menschen und der Welt um mich herum erkennen kann. Diese Unzulänglichkeiten sind es, die ich nicht mag. Ich leide an meinen eigenen Unzulänglichkeiten.

Monday, October 10, 2005

Die Kunst des richtigen Lebens und Sterbens

1. Mit sich selbst zufrieden sein und dem, was man hat.
2. Sich mit Anderen freuen, wenn sie etwas Gutes getan haben.
3. Sich zur rechten Zeit entschuldigen und den Anderen vergeben.

Alle Wesen streben nach Glück. Diese einfachen Leitsätze bewirken, dass wir glücklich sind. Sie lassen sich unabhängig von Herkunft, Religion und Weltbild verwirklichen.
Wenn wir uns bemühen in spiritueller Praxis, viel beten, meditieren oder rezitieren, so ist dies gut. Doch wenn wir uns dabei nicht diese fundamentalen Grundsätze zu Herzen nehmen, können wir nicht erwarten, dass wir ein glückliches Leben und ein glückliches Sterben (Nachleben) haben.
Frei übernommen aus einem Vortrag von Chökyi Nyima Rinpoche am 21.09.05 in Erlangen; veranstaltet vom Rangjung Yeshe Gomde Deutschland–Österreich



Saturday, October 08, 2005

Schuld am Techno

Heute Nacht war Marco Remus zu Gast bei Kabbala im ZOOM Club in Nürnberg.
Wow, was für eine Party. Richtig schöne harte Beats mit Industriellen Sound.
Der Ursprung dessen, was die Gruftis momentan als neuen Trend feiern, liegt unverkennbar in der Musik, wie sie z.B. Marco Remus auflegt. Als einzigen Unterschied lässt sich feststellen, dass die Gruftis letztlich etwas vorsichtiger mit den Reglern umgehen und deswegen die Bässe nicht so dominierend sind, wie beim Techno.

Marco Remus ist übrigens irgendwie daran schuld, dass ich überhaupt auf Techno stehe.
Damals noch richtiger Grufti ging ich zum Pfingstprojekt, das damals in der Disco A9 in Bayreuth statt fand. Da ich recht früh da war, hatte ich unwissenderweise das Vergnügen mich eine ganze Zeit lang mit Marco Remus zu unterhalten. Er fand es ziemlich lustig, dass ein Grufti und Metaller zu einer Techno Party mit einem "Kiss me I'm a DJ"-T-shirt auftauchte. Er meinte damals, es müsse eigentlich "Fuck me, I'm famous" draufstehen. Ein kleiner Blick in die Discogrphie verrät, dass es eine EP mit diesem Titel von ihm gibt.
Es war meine erste Techno-Party und sein Set war richtig geil. Auch gestern konnte er mich mit seinem Hardtechno-set richtig auf Trab halten.

Friday, October 07, 2005

Gozu – Trip in den Wahnsinn


Was für ein Film! Dieser abgedreht Streifen braucht sich hinter den legendären David Lynch Produktionen oder einem "Tarentino" nicht zu verstecken. „Gozu“ bedeutet Kuhkopf. Wer wissen will, was es damit auf sich hat, der muss sich den Film unbedingt ansehen.
Ich werde darüber auch noch ein Review für subKULTur.com schreiben.
„Nur ein Freund in Not ist ein wirklich guter Freund!“

Thursday, October 06, 2005

Zurückgestellt

Nein, noch nicht die Uhr auf europäische Winterzeit. Aber meine Schlafzeit.
Wegen des Karate-Trainings gestern Abend, bin ich heute morgen erst um sechs Uhr aufgestanden. So wie es aussieht, wird ein immer gleicher Rhythmus nicht möglich sein. Deswegen kehre ich jetzt zu der ursprünglichen Idee zurück, immer so früh wie möglich ins Bett zu gehen. Wahrscheinlich kann man dann aber nicht immer sechs bis acht Stunden schlafen. Ich werde also die größtmögliche Flexibilität wählen und erst einmal so lang schlafen, wie ich kann / will und dann aufstehen. Falls eine weitere Schlafphase nötig ist, kann die ja dann irgendwann vor der Arbeit eingelegt werden.

Draußen gehen gerade Leute vorbei. Eine junge Dame freut sich sehr. Ich spüre eine gewis-se Geringschätzung gegenüber ihr. Mein bewertender Geist ordnet Leute sehr schnell in Ka-tegorien ein. Obwohl die Leute nicht grundsätzlich unsympathisch sind, stellt sich mein Geist doch gerne, ungeachtet von Rang und Namen der Leute, als besser dar. Doch besser bin ich sicher nicht. Ich hample sicher gern auch auf der Straße herum, wenn ich glaube es sieht mir niemand zu.
Es sieht immer jemand zu! Wenn nicht eine anderer Mensch, dann doch wenigstens man selbst.


Sich selbst beobachten,
Sein Verhalten erkennen,
Den Spiegel der Umwelt wahrnehmen.

Wednesday, October 05, 2005

Am Meer

In einem morgendlichen Anflug von Kreativität, habe ich vor ein paar Tagen meinen ersten Gehversuch in den bildenden Künsten gewagt. Das Objekt ist eine Tuschezeichnung auf Reispapier.

Am Meer

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Guten Morgen

Langsam stellt sich so etwas wie ein neuer Rhythmus ein. Das geplante Schlafen von sieben bis acht Stunden scheint allerdings etwas zu hoch gegriffen.
Kaum ist man seinem Trott entrissen, stellt sich heraus, dass das Schlafbedürfnis wesentlich geringer ist.

Ich war von 3 Uhr bis 18 Uhr auf. Habe dann sechseinhalb Stunden geschlafen und bin jetzt "fit wie ein Turnschuh".

Gepriesen sei das Internet-Radio. Zur chilligen Untermahlung aller nächtlichen Aktivitäten eignet sich z.B. der Sender Jazzmusique von Netmusique.com. Natürlich sind auch allerhand andere Sender interessant und bieten Unterhaltung in allen Sparten.
Da ich ein rechter "Musik-Freak" bin, werde ich hier auch mit feiner Musik aus allen meinen geliebten Randgruppen versorgt. Schön "driviger" Drum & Base jagt gerade durch die Lautsprecher.

Insgesamt stellt sich eine große Ruhe ein. Gestern war ich bei der Arbeit sehr entspannt, obwohl es einige Probleme gab.

Das Sitzen vor und nach dem Schlafen funktioniert auch ganz gut.

Monday, October 03, 2005

schwieriger Einstieg

Um meinen Rhythmus umzustellen, werde ich heute versuchen, um 22 Uhr zu Bett zu gehen und gegen 3 Uhr aufzustehen.

Es ist Herbst

Dieses lange Wochenende, mit seinem Feiertag (Tag der Deutschen Einheit), war für mich ziemlich ruhig und entspannend.
Der Blick aus meinem Fenster zeigt mir die herbstliche Färbung.


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Sunday, October 02, 2005

Das Experiment

Also dachte ich mir letzte Woche, man sollte seine Freizeit von "nach der Arbeit und vor dem Schlafen gehen", auf "nach dem Schlafen gehen und vor der Arbeit" verlegen.

Das bedeutet also, man geht, sofern dem keinen abendliche Freizeitaktivität entgegensteht, gleich nach der Arbeit zu Bett, schläft dann die nötige Zeit (i.d.R. 7 Stunden), steht dann auf und tut das, wozu man Lust hat. Es sind dem eigentlich kaum Einschränkungen gesetzt, außer den Aktivitäten, die Krach machen, wie z.B. Wäsche waschen. Man will schließlich nicht seine Nachbarn stören.

Ginge man also um 18 Uhr zu Bett, steht man um 01 Uhr auf. Man kann an diesem Beispiel schon sehen, dass sich dadurch die Freizeit hauptsächlich in die Nacht verlagert. Dies ist für mich sehr reizvoll, da ich nachts einfach mehr Ruhe und Konzentration habe, mich den verschiedenen Dingen zu widmen.

Natürlich handelt es sich um ein flexibles System, bei dem man auch mal später zu Bett gehen kann und auch länger oder kürzer schlafen kann. Je nach Bedarf und Terminsituation. Nicht anders eben, als man es tut, wenn man seine Freizeit am Abend verlebt und dann zu Bett geht.

Als einzige Bedingung habe ich mir gesetzt, möglichst jede Schalfphase mit einer Runde Zazen zu beginnen oder zu beenden.

Wie sich diese Technik besonders am Wochenende auswirken wird, ist für mich noch nicht so ganz abzusehen.

Der erste Versuch in diesen Rhythmus einzusteigen hat genau einen Tag lang funktioniert. *grins* Dann konnte ich nicht richtig schlafen. Bin wieder aufgestanden, habe mich nach eineinhalb Stunden wieder hingelegt und hab dann verpennt und bin um 6 Uhr morgens wieder aufgewacht. Gerade rechtzeitig eben, um zur Arbeit zu gehen.

Wie sich mein Experiment auswirkt und was mir dabei so an Kreativität entgegenkommt, werde ich hier dokumentieren. Ohne sich auf reine Tagebucheinträge zu beschränken, möchte ich hier auch Gedanken und Inhalt aufnehmen, der mich beschäftigt.

Carpe Noctem

Was soll das Alles?

Nachdem ich mich nun dem Zen-Buddhismus stark verbunden fühle, stellte ich schnell fest, dass mich meine Welt sehr beansprucht und mir die Motivation fehlt Zazen (Sitzmeditation) zu üben. Dazu hat sich in mir ein starkes Bedürfnis breit gemacht, mich kreativ auszudrücken.

Wer kennt das nicht: Nach 8 Stunden Arbeit, ist man dann doch müde und etwas ausgelaugt. Man verbringt seine "Freizeit", die einem während der Wochentage bleibt, mit halbseidenen Tätigkeiten oder, wenn es schon für einen persönlich Sinnbringende gäbe, fehlt einem die Motivation.
Mir geht es jedenfalls so mit allen Tätigkeiten, die ich für mich als sinnvoll betrachte. Dazu gehören unter anderem das Training im Shotokan-Karate, das Erlernen der japanischen Sprache, die Zen-buddhsistische Praxis und der kreative Ausdruck in verschiedensten Bereichen.

Dazu kommt noch, dass ich nun nach ca. zehn Jahren, die Nase von stumpfer Wochenend-Jugendkultur-Besäufniss-Verkupplungs-Freizeitgestaltung voll habe. Ich suche nach Alternativen, denn kein Feiervolk der Welt, weder Gruftis, noch Metaller, noch GoaTrance-Freaks, noch Technos, noch Hip-Hoper oder ganz gewöhnliche Popper konnten mir bisher ein richtiges Zuhause bieten.
Ich liebe unterschiedlichste Musik sehr und propagiere gerne den "open mind" in Bezug darauf, doch die Szenen und deren Wochenendveranstaltungen haben dann letztlich doch wenig mit der puren Musik und dem Tanz zu tun. Es geht um Betäubung aller Art, Klamotten, Angeberei und Verkupplung. Das ganze kann auch ganz nett sein, doch in der Massivität ist es für mich mittlerweile nicht mehr zu ertragen.

Kurzum: ein neues Konzept muss her.

"Warum Bodhidharma nach Osten aufbrach?"


Der japanische Zen-Buddhimus sprach mich mit seiner unglaublichen Einfachheit und doch unergründlichen Tiefe an.
Ich informierte mich kurz über Philosophie und Praxis und verfolgte dann den Weg des Zen-Buddhismus rückwärts über seinen Ursprung in China, über die Vorformen nach Indien, den tibetischen (tantrischen) Buddhismus (Stichwort Dalai Lama) und schließlich bis zurück zu Shakyamuni Buddha. Der historische Buddha und die Idee des Zen nahmen mich vollständig gefangen. Nicht den Buddha zu verehren und zu hoffen, dass er einen erlösen möge, wie es in vielen buddhistischen Volksreligionsformen der Fall ist, sondern einfach genau das zu tun, was er selbst getan hat, sich auf den Hintern zu setzen, sich auf den Atem zu konzentrieren und "nicht" zu tun, ist die Praxis des Zen. Ich musste es ausprobieren, kaufte mir gleich ein Meditationskissen und eine Unterlage und begann unregelmäßig zu "sitzen".

Man möge mir bitte verzeihen, dass ich ab hier nicht mehr wirklich objektiv über den Buddhismus und seine Inhalte schreiben kann. Dafür bin ich schon viel zu sehr "Zenni".
Wer sich über die grundlegenden Inhalte und die Natur des Zen-Buddhismus informieren möchte, nutze bitte das Netz und seine Möglichkeiten.

Was bisher geschah... 5

Mit diesem Eintrag will ich dann auch das Vorgeplänkel, meine bisherige Lebensgeschichte, abschließen. Ich versuche mich kurz zu fassen. Versprochen. ;-)

Nach dreieinhalb Seth-Büchern und wiederum unendlich Erörterungen und Diskussionen zum Thema, im Kreise von subKULTur.com (the magazine formerly known as Tranceform.de), entdeckte ich dann noch "Carlos Castaneda", der mir, mit seinen Büchern eine südamerikanische Form der Spiritualität beschrieb und mir damit klarmachte, dass es darum ging, "zu erwachen". Was auch immer das beuten mochte.

Dass die Leute, um aus Ihrer ständigen Misere herauszukommen und die Welt eine bessere werden kann, eine Wandlung dringend nötig haben, wurde mir immer schmerzlich bewusst. So konnte es nicht weitergehen, denn die Welt steuert in der Geschwindigkeit eines japanischen Shinkansen-Zuges auf einen großen Knall zu. Nur was dagegen tun?

Langsam näherte ich mich der asiatischen Philosophie. Ein kurzer Versuch mich mit dem indischen Tantrismus zu beschäftigen, scheiterte erstens an dem Zugang zu guten Quellen und zweitens an einem Wust so genannter Literatur, die, wenn sie überhaupt über diese Wahrheitslehre sprach, versuchte sie als sexuelle Praxis zu verkaufen. Alle anderen Schriften und Seiten im Netz redeten nur über Sex.
In den anderen indischen Religionen und Lehren, wie dem Brahmanismus oder den anderen Yogapraktiken konnte ich mich nicht wieder finden, obwohl ich deutlich merkte, dass es hier um etwas anderes ging als in westlichen Religionen und Philosophien. Und das zog mich an.

Ein kurzer Einblick in die chinesischen Philosophien, wie dem Taoismus (mit dem Dao De Djing und dem I-Ging als Schlüsselwerke), zeigte mir die äußerst bunte Welt des Chinas der Vergangenheit und Gegenwart. Der Konfuzianismus hat mich, da er eine Gesellschaftslehre ist, nicht so wirklich interessiert. Schließlich wurde mir die chinesische Welt mit Weissagung, Feng-Shui, etc. dann doch zu bunt und ich fand den Buddhismus, eine sehr grundlegende Form der Spiritualität - ohne viel Drumherum.

Was bisher geschah... 4

Den Sturm, der dann mein, nicht ganz fertiges Haus zum einstürzen brachte, folgte auf dem Fuße. Ich merkte, dass an meiner Theorie etwas nicht stimmt und ich mit meiner Einstellung in der Welt nicht bestehen kann, weil sie zu direkt und herzlos war.

Danach war da hauptsächlich Verwirrung, ich sah meine alten Ideale schwinden, und hatte keine Neuen. Doch wie das nun mal so ist, kam die rettende Hand genau im richtigen Moment und ein Freund überreichte mir freudestrahlend ein Buch und meinte "Lies das mal."

Auf dem blauen Einband stand "Jane Roberts - Gespräche mit Seth - Von der ewigen Gültigkeit der Seele". Aus dem Klappentext entnahm ich, dass es sich um ein "gechanneltes", von einer "geistigen Persönlichkeit" übertragenes Buch handelte. Das machte mich, als alten Realisten, der jegliche "Esoterik" der menschlichen Psyche zusprach, natürlich erstmal sehr misstrauisch. Beim lesen fiel mir doch dann auf, dass es sich dabei nicht um den befürchteten "Humbug" handelte, sondern um ein Buch, in dem ein klares Bild der Welt und wie sie ist, gezeichnet wird, ohne dabei anfangs genauer auf die "Umstände" einzugehen, unter denen das Buch entstanden war oder diese besonders herauszustellen.
Das Weltbild von "Seth" unterschied sich entscheidend, von allem, was ich mir bisher erdacht hatte, war jedoch trotzdem für mich schlüssig. Es bezieht eben nicht nur die Dinge der "sichtbaren Welt" mit ein, sondern eben auch die Dinge, die man nicht sehen kann.

In mir war der "Esoteriker" erwacht.

Was bisher geschah... 3

Ich muss mich schon fast beim Leser entschuldigen, weil meine bisherigen Texte sicher den Umfang eines "Bloggs" übersteigen. Aber um hier in Zukunft zu einem schönen Fortsetzungswerk zu kommen, muss erst einmal eine ordentliche Grundlage geschaffen werden. ;-)

Nach dem "Metal" verschob sich mein musikalisches Interesse in Richtung "Gothic". Nicht ganz so hart, nicht ganz so brutal und doch immer noch schön dunkel. Dort lernte ich dann, in den verschiedenen Untergruppen, die im Gothic sehr unterschiedlich ausfallen, neben Gitarre und ritueller - / Weltmusik, auch elektronische Musik kennen, die mich begeisterte. Es machte sich langsam eine gewisse Melancholie breit. Mein philosophisches Interesse verschob sich, Hand in Hand, zur modernen Philosophie.
Nietzsche und sein Weltbild prägten mich. Ich las über Psychoanalyse. Peter Bieri, ein Schweizer, erklärte mir mit seinem Buch das "Handwerk der Freiheit". All das machte mich zu einem rechten Realisten, ja sogar Nihilisten oder auch, zumindest philosophisch, Satanisten, der an das "Nichts" glaubte, das Gesetz des Stärkeren und an die Selbstverantwortung aller Menschen für Ihre Taten und Worte.
Mit gestärktem Selbstbewusstsein ging ich durchs Leben und erörterte in unzähligen Gesprächen in der Kneipe, in der Disco und überall, wo ich jemanden begegnete, meine Philosophie, baute das Konstrukt aus, überdachte, verwarf, folgte logischen Denkmethoden.

Letztlich beschäftigte mich, nachdem ich ein komplettes Weltbild konstruiert hatte, nur noch eine Frage: "Was existierte zuerst - Geist oder Materie?"

Diese Frage durchdachte ich, zusammen mit ein paar Freunden, die mein Interesse teilten, in Sessions, zu denen wir uns zusammenfanden.

Jedoch resultierte daraus keine für mich schlüssige Antwort. Es herrschte ein Zustand, wie bei einem Haus, bei dem der untere Eckstein fehlt. Das Haus steht zwar, es kann aber auch jeden Moment zusammenbrechen.

Was bisher geschah... 2

Natürlich blieb ich von den subtilen und offensichtlichen Problemen dieser Welt nicht verschont.
Als mir die Musik begegnete, in Form des "Metal", fand sich bei mir und auch in meinem Freundeskreis, eine Affinität für die härteren Gangarten dieser Musiksparte. Black- und Deathmetal, wiederum unterteilt in diverse Untersparten, bestimmte meine Freizeitgestaltung. Die immer brutalen und wuchtigen Inhalte und Kompositionen, boten mir eine willkommene Gelegenheit mich abzureagieren.
Schnell entdeckte ich zusammen mit meinen Freunden, dass sich hinter den Inhalten, die diese harte Musik füllten, ein großer Background an Geschichte, Philosophie und Religion verbarg. Nach unserem Eindruck, wurde dieser Inhalt und Hintergrund von den anderen Fans dieser Sparten gar nicht oder nur am Rande wahrgenommen. Dieser Eindruck entwickelte sich bei mir aus dem Verhalten der "Metaller", die nicht nur harte Musik lieben sondern auch gern hart feiern. Die bevorzugte Droge dieses Genre ist der Alkohol.
Diese blieb mir aber aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen verwehrt. Anstatt mich also planlos zu besaufen und ein richtiger "Metaller" zu werden, widmete ich mich den Hintergründen, welche die Künstler ja schließlich nicht "aus Jux und Tollerei" in Ihre Werke einfließen lassen.
Der Deathmetal wird dominiert von Provokation durch die Darstellung von Gewalt und Brutalität. Vom gewöhnlichen Verkehrsunfall in allen Einzelheiten, über brutale Massenmörder, bis zum Genozid wird alles beschrieben und ausgebreitet. Es geht also um die Abgründe der menschlichen Psyche und ihrer Lust an der Sensation.
Der Blackmetal ist der, größtenteils harmlose Ausdruck von Anti-Christentum, Heidentum, Satanismus und Mythologie.

Diese Inhalte aufgreifend beschäftigte ich mich also mit Satanismus, Mythologie und allem was "dunkel" ist, informierte mich über verschiedene Religionen und Organisationen, griff Philosophien auf und las verschiedene Bücher mit "dunklen Geschichten" wie z.B. von H.P. Lovecraft.

Was bisher geschah...

Auf meinem, eigentlich noch sehr kurzen Weg in diesem Leben stolperte ich einige Zeit lang völlig unorientiert durch die Welt. Als Kleinkind, Kind, Heranwachsender und Jugendlicher sieht man sich in dieser, unseren Welt sehr vielen Herausforderungen gegenüber. Eine Stolperfalle nach der Anderen wartet darauf "überfallen" zu werden.
Gewöhnlich wird man als durchschnittlicher Mensch, der in einer durchschnittlichen fränkischen / bayerischen Kleinstadt aufwächst, in eben dieses System hinein erzogen. Nicht nur von seinen Eltern, sondern natürlich von seiner kompletten Umwelt, die sich von den Eltern zu den nahen Verwandten und Bekannten, über die Freunde und die Schule, bis hin zu komplexeren Konstrukten wie "den Staat" und "die Kirche", mit wachsendem Alter so langsam ausdehnt.
In einer Welt, und dabei spreche ich immer von der persönlichen Perspektive, also von "meiner Welt", in der es allen eigentlich ziemlich gut geht, gibt es selten "wirkliche Probleme". Meistens dreht es sich um den Komplex, den ich als "GZSZ" zu bezeichnen pflege. "GZSZ" deswegen, weil das Format dieser Fernsehserie sehr schön, komprimiert auf wenige Minuten pro Tag darstellt, was sich im Leben des gewöhnlichen Deutschen so abspielt und mit welchen menschlichen Dramen er sich beschäftigt um nicht vor Langeweile zu sterben.
Spielte man eine Folge "GZSZ" einem afrikanischen Kind vor, könnte es nur lauthals lachen.
Stellen wir also fest, dass unsere Probleme aufgrund derer wir leiden, wesentlich subtiler sind, als die, von dem Teil der Menschheit, der mit Armut und Hunger zu kämpfen hat.
Allerdings möchte ich dies auf keinen Fall wertend verstanden wissen. Egal ob subtil oder offensichtlich versuche ich Leid immer als "gleichwertig" zu betrachten.

Saturday, October 01, 2005

... und die wirkliche Welt

In "... und die wirkliche Welt" geht es nun darum dieses Experiment, das wir Leben nennen in den Griff zu bekommen.
Es geht allerdings um etwas anderes als mit seinen "Problemen" klar zu kommen, zu warten bis "die Zeit vergeht", etwas planlos durch die Welt zu rennen, Wissen oder Material anzuhäufen, vierzig Jahre lang arbeiten zu gehen und dann zu sterben in der Hoffnung, dass danach doch nicht nur das "Nichts" ist, von dem die Fernsehnihilisten unserer Zeit sooo überzeugt sind. Eben die Dinge, die ein typischer Deutscher unserer Tage so tut.

Es geht um Freiheit, jene die jenseits von Raum und Zeit liegt. Um Wissen, das man erfahren muss. Um Wahrheit, die ohne Begriffe auskommt.

mushouyagi...

... (無性山羊) ist Japanisch und setzt sich zusammen aus
"mushô", dies ist ein Begriff aus dem Buddhismus, der das Fehlen der notwendigen Eigenschaften beschreibt, um vollständige Erleuchtung zu erlangen, und "yagi", das bedeutet einfach Ziege oder Bock.

Auf meiner Website gibt es schon einiges zu lesen über und von dem Ziegenbock, der nach Erleuchtung strebt. -> http://www.vonsturzbach.de/mushouyagi