Monday, June 26, 2006

Aber wenn...

Frage:
> ...es keine besseren Zeiten gibt, worauf darf man dann noch hoffen?
> Gemeint sind nicht die besseren Zeiten, an die jeder sich klammert, der das Leben an sich vorbeirauschen lässt, ohne einen Versuch zu unternehmen, es selbst aktiv zu gestalten...
> Sondern gemeint sind die besseren Zeiten, die man selbst herbeiführen kann - sprich: einfach eine Verbesserung des eigenen Befindens und der momentanen Situation, weg von Verwirrung, Lethargie und Verdruss, hin zu geordneten Strukturen und einem konsequenten Weg.
> In meinem Kopf weiß ich schon, wie ich das umsetzen könnte, aber die Ausführung in der Realität erweist sich als nahezu unmöglich. Ist das wirklich Schicksal? Ist der Mensch wirklich nicht in der Lage, sein Leben selbst zu bestimmen? Ist es falsch und hirnrissig, die Hoffnung und den Glauben daran zu wahren?
> Du sagst, du versuchst stets, dich auf dein wahres Ich zu besinnen, zu dir selbst und zur Ausgeglichenheit zu finden - wie weit bist du damit gekommen? Funktioniert das? Oder ist das auch Selbstbetrug?
> Das Wochenende war zu seltsam, die Realitätsflucht ist beendet, nun bin ich wieder ohne fremden Einfluss und zurück in meinen Grübeleien, die sich hinter dem Blödsinn und der lachenden Fratze der letzten Tage vergraben hatten. Teilen will ich sie nicht mit den Schauspielern, wüsste auch nicht, wer mir mehr als ein Schulterzucken hätte antworten können - ich weiß auch nicht, ob du es kannst, aber ich bin mir irgendwie sicher, dass es mehr als nur oberflächliches 08/15-Blabla ist...

Antwort
...es doch garkeine andere Möglichkeit gibt, als zu erwachen?

Sind Deine Ausführungen reichlich kompliziert für die frühe Stunde? Nein, es gibt keine andere Möglichkeit als zu erwachen. Ob das nun Selbstbetrug ist, oder nicht, spielt wohl für das Ergebnis keine Rolle mehr. Denn "dort" ist kein Unterschied zwischen Wahrheit und Betrug, Selbst oder Nicht-Selbst.

Zu hoffen wage ich nicht. Man kann wünschen und träumen und vorstellen und ausdenken, aber hoffen kann man nicht. Erstere sind die Möglichkeiten, die man hat, die Realität direkt zu beeinflussen. "Hoffnung" ist das Gefühl, das uns ein "dem Schiksal ausgeliefert sein" impliziert. Das sind wir nicht. Es ist nicht nur jeder "seines eingenen Glückes Schmied", sondern auch der Architekt und der Künstler seines gesamten Lebens und dessen, was wir "Realität" nennen.

Abgesehen von den üblichen, unwichtigen Stimmungsschwankungen, geht es mir hervorragend. Nicht, dass in meiner Welt dauernd alles supergut laufen würde. Nein, ich setze mich nur mit meiner Welt auseinander und kann die unterschwellige Schwingung spüren und ich fühle, dass es gut ist.Das ist die Quelle, aus der man unendlich Energie beziehen kann, ohne dafür auch nur einen winzigen Einsatz zu zahlen. Diese Quelle steht jedem offen und ist unerschöpflich, denn sie ist das Leben selbst.

Der Zugang zu dieser Quelle, aus der Alles ersteht ist denkbar einfach. Man muss es einfach nur zulassen. Letztlich tun wir es ja sowieso, weil wir ohne die Quelle nicht exitieren würden. Alle Gedanken, alles Materie und alles Sein entstammt dieser Quelle. Nichts davon "gehört uns" wirklich. Wir sind nur in der glücklichen Lage, die Quelle ausdrücken zu dürfen, denn auch wir selbst entstammen dieser Quelle und sind kein Stück von Ihr entfernt. Wir sind einzig Ausdruck dieser Quelle und exisitieren, wenn man überhaupt so sagen kann, in ihr und durch sie."Nirwana", "das reine Sein", "die große Leere", "Gott" sind andere Namen dafür.

Lediglich unsere verblendeten Vorstellungen von Leben und von der Welt, verhindern, dass die Energie frei fließen kann. "Das Leben ist ein Fluss, der fließen muss..."

Das was wir doch letztlich alle wollen ist nur eines - "zufrieden sein", oder, wie andere sagen, "den Frieden finden". Dieses Bedürfnis ist tief in uns verankert und treibt uns an. Dieses Bedürfnis ist bei mir stark present und sport mich an, einen Weg zu finden und zu gehen. Das "Ende des Leidens" ist die großartigste Vorstellung für mich, die vollkommene Harmonie, der absolute Stillstand. Alles was dazu nötig ist, ist es zuzulassen. Sonst nichts. Es gibt also kein "wie weit man damit kommt" und es gibt auch keinen "Weg", der am Ende das sprichwörtliche Ziel ist. "Der Weg" geht sich selbst und wir müssen nur aufhören, wie gestört auf ihm entlangzurennen und zu denken, dass am Ende der große Goldtiegel steht.

Die "Schauspieler" sind auch nur Menschen, die versuchen irgendwas "auf die Reihe" zu bekommen. Sie leiden, wie wir alle. Viele davon sind sich dessen nicht bewusst und reflektieren ihr Leben nicht, so wie Du es tust. Die wirklich wichtigen Fragen stellen sich nur wenige. Aber keine Sorge, es gibt genug "von uns". "Krieger überall und alle sind Dir bekannt..."

Zu erzählen haben sie alle was. Es sind garnichtmal ihre Antworten auf konkrete Fragen, denn darauf bekommt man fast immer nur ein Schulterzucken. Es sind die ganz allgemeinen Worte, die sie sprechen. Wenn viel gesagt wird, oder etwas passiert, ist sicher nicht alles wichtig für Dich. Aber auf jeden Fall wesentlich mehr, als wir gemeinhin wahrnehmen.
Sie sprechen alle die Wahrheit, auch wenn sie lügen, denn die sind die Wahrheit, genauso wie alles "hier" die Wahrheit ausdrückt. Es fällt Dir sicher leichter, wie auch mir, die Wahrheit in einer Rose zu erkennen, als in einem Haufen Hundekot. Das bedeutetet aber nicht, dass der Haufen, in den Du gerade getreten bist, Dir nichts zu sagen hat.

Es gibt keinen Zufall, deswegen bist Du in der Inszenierung Deines Lebens völlig frei. Die totale Verantwortung zu übernehmen ist der erste Schritt. Letztlich zwar nicht ganz einfach, denn die Dummheit in der Welt ist überwältigend, aber letztlich bist Du für alles verantwortlich und alles zeigt Dir den Weg.

Sunday, June 18, 2006

Morgen.fahrt

Die große göttliche.Sonnenscheibe stieg über den östlichen Horizont.

Doch die Menschen, von Panik ergriffen,
Getrieben von der Angst, die Sonne könne sie verbrennen,
Beluden ihre Karren, mit ihrem gesamten Hab und Gut,
Und flohen gen Westen.

Nur einige Wenige, lenkten ihre Karren,
Ausschließlich beladen, mit dem nackten.Selbst,
Der Sonne entgegen.

Die Fliehenden jedoch,
Erlitten Achsbruch und blieben am Wegesrand liegen,
Mit zerfetzten Sohlen,
Und wurden von der Sonne verbrannt.

Denn sie waren sich des alten Spruches,
"Über Rauhe Pfade Zu Den Sternen",
Nicht bewusst, und erkannten nicht,
Dass dies auch für den Weg von den Sternen weg gilt.

Diejenigen aber, die gen Osten strebten,
Kannten die rauhen Pfade nur zu gut,
Hatten ihre Karren nicht mit Unrat beladen,
Und hatten feste Sohlen angelegt.

Die Sonne blendete sie,
Doch sie trugen keine Verbrennungen davon.
Ja die goldene Scheibe wärmte sie sogar,
Und gab Ihnen.Kraft, vorwärts weiter zu gehen.

Sie erreichten das Glück,
den ultimativen.Frieden,
Um letztlich darin aufzugehen,
Um das zu sein, was sich die Fliehenden
so sehnlich wünschten.

Seither zieht sie jeden Morgen,
über den östlichen.Horizont,
erleuchtet die Welt.

Und ein paar kennen den steinigen Pfad gut genug,
Um die Richtung zu ändern,
Den Karren herumzureißen,
Und doch einmal den anderen Weg zu probieren.

So fährt sie weiter,
bis ans Ende der Zeit,
Erlöst alle Wesen,
Bis keines mehr in der Morgensonne verbrennt.