Wednesday, November 16, 2005

mushouyagi fragt sich, was das alles soll

Die Welt ist schon recht seltsam. Jedenfalls die, in der ich mich bewege. Es läuft alles in ganz seltsamen Kurven. Alles ist irgendwie verbogen und gehört doch zu einer erkennbaren Einheit. Es ist wohl die Wahrnehmung, die diese Verzerrung veranlasst. Wie durch eine Brille mit zu starken Gläsern.

Manch einer behauptet, Realität sei die Schnittmenge unser aller Wahrnehmungen. Andere sagen, Realität IST und wir nehmen nur wahr.
Es gibt noch unzählige andere Theorien über das Ding, das wir Realität nennen.

Doch da ist kein "Ding". Es ist nicht existent.
Realität ist unser latenter Hang zur Diffenzierung. Alles hat seine eigene Realität und doch ist nichts davon vorhanden, wenn die Unterscheidung endet.

(Vermerk ins Gedächtnis: Weniger Bücher über ZEN lesen ;-)

Die Welt lässt sich auch sehr bewusst verbiegen, lässt sich stark verändern. Weit mehr als wir es gemeinhin für möglich halten würden, nehmen wir Einfluss auf die uns umgebende Welt. Man kann sich durch reine Willenskraft oder bestimmte Technik in eine vollständig andere Realität dauerhaft versetzen. Die Esoteriker nennen das "Switching". Meist jedoch laufen die Veränderungen unbewusst an uns vorbei, wir nehmen nur das Ergebnis wahr und glauben, wir hätten damit nur sehr wenig zu tun.
Wir sind einer konsistenten Realität sehr zugetan. Wir finden es einfach entspannender im gleichen Bett, im gleichen Haus, in der gleichen Stadt, im gleichen Land, auf der gleichen Erde, im gleichen Universum, in der gleichen Dimension und mit den gleichen Rahmenbedingungen morgens wieder aufzuwachen.
Doch nichts davon ist mehr oder weniger "real" als ein günes Monster auf Beta-Zentauri, das lieber an der Decke geht als auf dem Boden.
Das liegt nun weniger daran, dass wir alle verrückt wären und uns das hier alles nur "zusammenspinnen" würden. Es liegt in der Natur des Geistes, der untrennbar mit allem verbunden ist. Letztlich könnte man nur den sogenannten Augenblick als real bezeichnen, das "Hier und Jetzt". Das ist der Punkt, an dem alles in sich zusammenfällt, Eins ist mit der ursprünglichen Existenz und keine Unterscheidung mehr zulässt. Alles andere ist Vergänglich und letzlich leer.

Es ist mir eine Freude in dieser Welt zu leben und es ist mir ein Bedürfnis den Punkt zu erreich. Zu Verwirklichen, wozu wir alle veranlagt sind, um Zurückzukommen zur wahren Freiheit, die nur IST.

1 comment:

mushouyagi said...

Was ist der Unterschied zwischen "was wir so nennen" und "was wahr sein soll"?

Alles was wahr sein soll benennen wir. Dadurch schaffen wir Unterscheidung und damit Rea-lität.
Die Herstellung des Bezuges vom Subjekt zum Objekt (kurz: Objektivierung) macht real.
Was sollen also Illusionen anderes sein als Realität?